Arnold Schwerlast – 500 Tonnen Gasmodule nach Indien
Der Familienbetrieb aus Rimpar organisiert erfolgreiche Schwerlastlogistik von den Philippinen nach Indien
Rimpar. „Über 30 Meter lang, knapp 20 Meter breit und über 20 Meter hoch: Das sind die Dimensionen von Gasmodulen mit fast 500 Tonnen Stückgewicht. Die Route des Transports: Von den Philippinen nach Indien. So lautete der Auftrag für die Schwergut-Spezialisten von Arnold Schwerlast, die im Unterfränkischen Rimpar zuhause sind. Gleich drei dieser Module gab es zu transportieren. Dieser Herausforderung stellten sich die Spezialisten.
Um solche Kolosse zu transportieren, braucht man spezielles Fachwissen, welches über die herkömmliche Speditionslogistik hinausgeht. „Auch unsere seit Jahren sehr erfahrene Crew bewegt derartige Bauteile nicht täglich“, weiß Oliver Arnold, der Geschäftsführer. Trotzdem gab es keine lange Vorlaufzeit für die Planung und Organisation dieses Auftrages, den die Rimparer von einem der größten Gas und Öl-Manufaktur-Hersteller aus Asien erhalten hatte. Der Kunde, der nur wenige Kilometer entfernt von der philippinischen Hauptstadt Manila derartige Module baut, verfügt über einen eigenen Tiefsee-Anlagehafen, in dem 125.000 Tonnen Waren jährlich umgeschlagen werden.
Ladefläche von „Ro/Ro Barge“ ähnlich groß wie ein Fußballplatz
Mit einem speziellen Transportmittel, einer so genannten „Ro/Ro Barge“ – wurden die knapp 1.500 Tonnen ohne Pause über den Pazifik und den Indischen Ozean an seinen Bestimmungshafen nach Indien verbracht.
Die „Ro/Ro Barge“ hat eine Ladefläche in der ungefähren Größe eines Fußballfeldes von 140 x 40 Metern. Das Spezialschiff wurde so konzipiert, dass es einer Last von 20 Tonnen pro Quadratmeter standhalten kann. Außerdem waren zwölf Wasserpumpen im Einsatz, die jeweils 2000 Kubikmeter Wasser pro Stunde in und aus den Ballasttanks des Schiffes pumpen konnten. So realisierte man die Be- und Entladung der Mammutfracht, wozu man jeweils 5 volle Tage benötigte.
Um derartig große Bauelemente bei einem Schiffstransport zu bewegen, sind auch hoch komplexe Statik- und Kräfteberechnungen notwendig. Alleine die Ladungssicherung auf dem Schiff wird hier zu einer Herausforderung. „Mit den handelsüblichen Spannketten lässt sich ein solcher Transport nicht bewerkstelligen“, sagt Oliver Arnold. Zahlreiche Experten-Trupps, welche nur mit Spezialschweißgeraten zuvor berechnete Stellen tagelang mit Eisenträger ans Schiffsdeck verschweißen, sind die Regel. Schließlich darf auch bei stürmischer See weder Ladung noch Schiff einen Schaden davon tragen.
„Gute Ortskenntnisse sowie Kontakte zu den Spezialkräften haben es unserer Crew erleichtert, den komplexen Logistikauftrag aus der Ferne, über Kontinente hinweg, zu organisieren und zu steuern“, resümiert Oliver Arnold. „Die Abwicklung dieses Auftrages bewies wieder einmal die Professionalität unseres Teams als Break Bulk Spezialisten“. Unter „Break Bulk“ versteht man jene Stückgüter, die aufgrund ihrer Größe und Gewichts nicht per Container oder mit regulären Verkehrsmitteln transportiert werden können. Sie erfordern eine spezielle Handhabung.